Franz Schubert Lieder

1. Liebesbotschaft
(Ludwig Rellstab) D 957 No. 1 [3:08]
2. Der Musensohn
(Johann Wolfgang Goethe) D 764 Op. 92 No. 1 [1:57]
3. Ganymed
(Johann Wolfgang Goethe) D 544 Op. 19 No. 3 [4:07]
4. Sehnsucht
(Johann Gabriel Seidl) D 879 Op. 105 No. 4 [2:28]
5. Der Zwerg
(Matthäus Kasimir von Collin) D 771 Op. 22 No. 1 [5:15]
6 Der Wanderer
(Friedlich von Schlegel) D 649 Op. 65 No. 2 [2:52]
7. An den Mond in einer Herbstnacht
(Aloys Wilhelm Schreiber) D 614 [7:18]
8. Auf der Bruck
(Ernst Schulze) D 853 Op. 93 No. 2 [3:21]
9. Der Winterabend
(Karl Gottfried von Leitner) D 938 [6:53]
10. Auf dem Strom *(Ludwig Rellstab) D 943 Op. 119 [8:58]
11. Die Taubenpost
(Johann Gabriel Seidl) D 957 No. 14 [3:48]

Die Suche nach dem Innersten

Die Lieder von Franz Schubert (1797–1828) handeln vom tiefen Kern unseres Daseins und von den innersten Gefühlen, das fasziniert uns. Einblick in die menschliche Natur zu erhalten, ist für Schuberts Zeit wie auch für unsere Gegenwart wesentlich. Seine Lieder sind nicht nur wunderbare Musik, seine Musik lebt auch von fürchterlichen und verrückten Momenten – deshalb erreicht sie unsere Herzen.

Diese Aufnahme besteht aus den drei Themen Liebe, Nacht und Sehnsucht. In „Liebesbotschaft“ vertraut sich der Dichter einem Bächlein an, um die Geliebte zu erreichen. Auch „Der Musensohn“ und „Ganymed“ sind voller Liebeshoffnung und betört vom Zauber der Natur.

Vier Lieder sind der Nacht gewidmet: „Der Zwerg“ kann seiner ungeheuren Eifersucht nicht standhalten, und eines nachts versenkt er die geliebte Königin tief im Meer. In „Der Wanderer“ und „An den Mond in einer Herbstnacht“ versöhnt sich ein einsamer Mensch mit dem eigenen Leben, im Zwiegespräch mit dem hell leuchtenden, treuen Mond. Innere Zufriedenheit und Tiefsinnigkeit tragen auch das Lied „Der Winterabend“.

Die drei Lieder zum Thema Sehnsucht handeln von schwierigen Lebenssituationen. „Auf der Bruck“ erzählt von der ruhelosen, unstillbaren Sehnsucht nach der früh verstorbenen Geliebten. „Auf dem Strom“, ein Lied des schmerzhaften Abschieds, komponiert in Schuberts letztem Lebensjahr und ist sein einziges Lied für Gesang, Horn und Klavier. Die Musik von „Die Taubenpost“ mag heiter und fröhlich klingen, doch sie entstand in einer Zeit der Krankheit und Armut, kurz vor seinem frühen Tod im Alter von 31 Jahren. Schuberts Sehnsucht ist dennoch unglaublich vital und berührt uns tief.

Die Produktion dieser CD entstand in enger Zusammenarbeit mit dem passionierten Tontechniker Rudolf Beck. Die künstlerische Leitung hatte Andre Grootens. Herzlichen Dank!

Raphaël Favre und Satoko Kato

Herbst 2015